Unsere Empfehlungen

Der Sucher

Autor: Tana French

Verlag: Fischer Scherz

ISBN: 978-3-651-02567-7

Preis: 22,00 €

Buchtipp von: Stefan Decken (November 2021)

Der Sucher

Hal Cooper hat seinem Leben eine neue Richtung gegeben: Nach Jahren als Ermittler bei der Chicagoer Polizei war er ausgebrannt, frustiert ob der Eintönigkeit seines Jobs, ohne Perspektive für seine Zukunft. Zudem hatte ihn nach vielen Ehejahren seine Frau verlassen, der Kontakt z…

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Hal Cooper hat seinem Leben eine neue Richtung gegeben: Nach Jahren als Ermittler bei der Chicagoer Polizei war er ausgebrannt, frustiert ob der Eintönigkeit seines Jobs, ohne Perspektive für seine Zukunft. Zudem hatte ihn nach vielen Ehejahren seine Frau verlassen, der Kontakt zu seiner Tochter wurde immer brüchiger... - viele Gründe für einen Neuanfang also.
Jetzt lebt er im Westen Irlands, hat dort ein renovierungsbedürftiges Cottage gekauft, und genießt erst mal das berufliche Nichtstun. Er macht sein kleines Haus wintertüchtig, geht zum Angeln, macht lange Wanderungen. Im Dorf nimmt mal ihn freundlich auf, bisweilen sitzt er im Pub, schließt lose Bekanntschaften und scheint seinen Außenseiterstatus langsam zu verlieren.
Alles scheint friedlich, und doch fühlt sich Cooper beobachtet. Jemand ist durch seinen Garten geschlichen, in der mannshohen Hecke an der Grundstücksgrenze nimmt er mehrmals Bewegungen wahr, die nicht von Tieren stammen können. Auf den umliegenden Farmen kommen auf seltsame Weise Schafe zu Tode. Tage später steht ein vielleicht zwölfjähriges Kind auf der Wiese hinter dem Cottage. Es bittet ihn, seinen verschwundenen Bruder zu finden...
Aus Mitleid willigt Cooper ein, verspricht, sich umzuhören. Denn was kann er mehr tun als das? Er ist kein Cop mehr, hat keine polizeilichen Befugnisse, kann nicht einmal eine Autokennzeichen-Überprüfung veranlassen. Auf eine Zusammenarbeit mit dem örtlichen Polizeiposten ist er allerdings überhaupt nicht scharf, also begibt er sich allein auf die Suche, beobachtet, stellt Fragen. Und gerät in einen hinterhältigen Strudel aus häuslicher Gewalt, fehlender Orientierung, falscher Gemeinschaft und Verbrechen.

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Die letzte Bibliothek der Welt

Autor: Freya Sampson

Verlag: DuMont Buchverlag

ISBN: 978-3-8321-6567-3

Preis: 20,00 €

Buchtipp von: Anne Simon (November 2021)

Die letzte Bibliothek der Welt

Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist und die Gedanken drohen, so trübe wie das Wetter zu werden, braucht es etwas, das die Seele wärmt. Zum Beispiel eine Geschichte, von der man schon auf den ersten Seiten ahnt, dass sie ganz sicher auf irgendeine Weise gut ausgehen wird. Vol…

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Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist und die Gedanken drohen, so trübe wie das Wetter zu werden, braucht es etwas, das die Seele wärmt. Zum Beispiel eine Geschichte, von der man schon auf den ersten Seiten ahnt, dass sie ganz sicher auf irgendeine Weise gut ausgehen wird. Voller herzensguter Charaktere und schräger Vögel. Eine Prise Drama dazu (bloß nicht zu viel) und oben drauf ein bisschen Liebe. Das droht dann vielleicht zu süßlich zu werden und fast sirupartig aus den Seiten zu triefen. Aber es gibt eben auch qualitativ hochwertige Süßigkeiten. Gönnen wir es uns doch einfach mal:

Für solche Momente ist „Die letzte Bibliothek der Welt“ genau das Richtige. Besagte Bibliothek, idyllisch gelegen, in einer kleinen englischen Stadt namens Chalcot, ist für viele Menschen so etwas wie ein zweites Zuhause. Sei es, weil es der einzige Ort ist, an dem man einen Internetzugang hat, oder weil man hier die Einsamkeit für eine Zeit lang vergessen kann. Die einen lernen anhand von Backbüchern die englische Sprache, die anderen zieht es hierher, um in Ruhe Hausaufgaben erledigen zu können. Und ja, manch einer kommt auch einfach, um zu lesen.
Für June Jones sind die Bibliothek und ihre Gäste sogar Familienersatz. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie deren Job als Bibliothekarin übernommen und erfüllt ihn mit Herz und Seele.

Um so schlimmer trifft es sie und die Stammgäste, als plötzlich die endgültige Schließung der Bibliothek bevorsteht - auch vor netten, englischen Dörfern macht die Realität eben nicht Halt. Glücklicherweise formiert sich schon bald eine Gruppe, die sich mit dem Beschluss nicht einfach abfinden will und so werden alle Register gezogen, um die Schließung zu verhindern. June zögert zunächst, sich den Protestierenden anzuschließen, denn eine Einmischung wurde ihr von der Chefin persönlich verboten. Doch bald merkt sie, dass sie sich aus ihrem Schneckenhaus trauen und selbst aktiv werden muss, damit ihr das Leben nicht entgleitet. Dabei lernt sie viel über sich selbst, über Freundschaft und auch über die Liebe.

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Tage der Mondschnecke

Autor: Kate Allen

Verlag: Woow Books

ISBN: 978-3-96177-096-0

Preis: 18,00 €

Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (November 2021)

Tage der Mondschnecke

Die fast dreizehnjährigen Lucy und Fred sind seit einer Ewigkeit die besten Freunde und seit dem Tod von Lucys Mutter verbringen sie ihre gesamte Freizeit zusammen. Als der Fischer Sookie einen riesigen toten Hai auf den Anlegesteg hievt, sind die Zwei auf Freds Drängen sofort z…

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Die fast dreizehnjährigen Lucy und Fred sind seit einer Ewigkeit die besten Freunde und seit dem Tod von Lucys Mutter verbringen sie ihre gesamte Freizeit zusammen. Als der Fischer Sookie einen riesigen toten Hai auf den Anlegesteg hievt, sind die Zwei auf Freds Drängen sofort zur Stelle. Es könnte ein weißer Hai sein, doch was machte er so weit ab von seinem Jagdgebiet? Würde ihre Mutter noch leben, würde man sie jetzt rufen. Schließlich war sie Meeresbiologin und die ansässige Hai-Expertin für Massachusetts. Nun ist auch Lucys Interesse geweckt, sie will den Hai zeichnen und Fred soll den Hai im Naturführer aufnehmen, ihrem gemeinsamen Projekt in den Sommerferien. Für Lucy bedeutet dieses Projekt noch mehr, der Hai hat Erinnerungen an ihre Mutter geweckt und es wird Zeit, den Verlust der Mutter zu verarbeiten. Zeit, sich auf die Spuren ihrer Forschungen zu begeben.

Das wunderschöne Buchcover mit den gezeichneten Fischen, Haien und anderen Meeresbewohnern, dazwischen ein
Mädchen mit Block und Stift in der Hand, alles gezeichnet von Xingye Jin, sprach mich direkt an. Zwischen den Buchdeckeln verbirgt sich eine teilweise traurige Geschichte. Es geht ums Abschied nehmen, um Trauerbewältigung und um ganz besondere Menschen und Freunde. Lucy hat nicht nur ihre Mutter verloren, ein weiterer schwerer Verlust steht ihr noch bevor. Das trifft auch den Leser unvorbereitet und ist ziemlich aufwühlend. Umso mehr verfolgt man mit Spannung, wie Lucy damit klar kommt. Mit viel Empathie und Feingefühl schafft es Kate Allen in diesem Kinderbuch, in einer herzzerreißenden Geschichte viel Positives zu erschaffen und nebenbei den Leser für die Meeresforschung zu begeistern.

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Brillanter Abgang - Der unglaubliche Coup eines Antiquitätenhändlers

Autor: Alexander Hoffmann

Verlag: Gmeiner

ISBN: 978-3-8392-0005-6

Preis: 20,00 €

Buchtipp von: Vanessa Bartz (November 2021)

Brillanter Abgang - Der unglaubliche Coup eines Antiquitätenhändlers

Hans Bäumler lebt in Frankfurt am Main und ist Antiquitätenhändler. Leider läuft sein Geschäft nicht so gut. Er hat nur noch eine Woche, dann muss er Insolvenz anmelden. Deshalb kann es Hans auch nicht glauben, als er sein Konto kontrolliert und sich darauf über 200 Millionen Euro …

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Hans Bäumler lebt in Frankfurt am Main und ist Antiquitätenhändler. Leider läuft sein Geschäft nicht so gut. Er hat nur noch eine Woche, dann muss er Insolvenz anmelden. Deshalb kann es Hans auch nicht glauben, als er sein Konto kontrolliert und sich darauf über 200 Millionen Euro befinden. Die Bank hat den Betrag fälschlicherweise überwiesen. Und jetzt? Seine neue Freundin Tonja reagiert sofort. Aufgrund ihres gelernten Berufes kennt sie sich mit Finanzen sehr gut aus. In kürzester Zeit packen die Beiden ihre Sachen und fahren nach Kroatien in Tonjas kleines Heimatdorf bei Zagreb. Tonja kümmert sich um das Geld, lässt es schnell vom Konto verschwinden und legt es an. Der gutgläubige Hans lässt sie machen und vertraut ihr voll und ganz. Obwohl er nicht begeistert ist, muss er seine Identität und so auch sein Gesicht operativ verändern. Das Paar genießt sein Luxusleben und zieht in eine große Villa im Seebad Opatija. Aber welche Geschäfte führt Tonja eigentlich? Kann Hans ihr vertrauen? Wird die Bank ihn aufsuchen? Und warum meldet sich jetzt auch noch die Mafia? Alles scheint auf einmal schief zu laufen….

Der Krimi ist spannend und kurzweilig. Besonders interessant ist der zweite Erzählstrang, der in der Bank spielt, sodass man die Geschichte aus zwei Perspektiven sehr gut verfolgen kann. Das Leben in dem kleinen Dorf in Kroatien stellt eine idyllische Atmosphäre dar, die man in den touristischen Bereichen sicherlich nicht findet. Und eine kleine Liebesgeschichte ist auch noch dabei. Was will man mehr?

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Henry

Autor: Florian Gottschick

Verlag: Penguin

ISBN: 978-3-328-60148-7

Preis: 20,00 €

Buchtipp von: Rainer Francke (Oktober 2021)

Henry

Ganz schön schräg: Da wird die zwölfjährige Henry doch vom Kleinkriminellen Sven quasi aus Versehen entführt. Und das nur, weil sie auf dem Rücksitz des BMW-SUV ihrer Mutter eingeschlafen war, während diese die Einkäufe in ihre Wilmersdorfer Villa bringen wollte. Und Sven, Automec…

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Ganz schön schräg: Da wird die zwölfjährige Henry doch vom Kleinkriminellen Sven quasi aus Versehen entführt. Und das nur, weil sie auf dem Rücksitz des BMW-SUV ihrer Mutter eingeschlafen war, während diese die Einkäufe in ihre Wilmersdorfer Villa bringen wollte. Und Sven, Automechaniker von Beruf und ziemlich naiv, findet nicht abgeschlossene, offene Luxus-BMWs mit Zündschlüssel im Schloss halt äußerst reizvoll.
Er erschrickt sich fast zu Tode, als er seinen Passagier bemerkt. Doch dann geschieht das Unfassbare: Die von ihrer Helikopter-Mutter genervte Henry (eigentlich Henriette) überredet ihn, aus der Entführung aus Zufall einen Roadtrip – zusammen mit Svens ahnungsloser Freundin – zu machen, ausgerechnet zum Ferienhaus von Henrys Familie auf dem Land.
Doch was macht die Entführung mit den Eltern? Anfänglich völlig verzweifelt müssen sie immer mehr realisieren, dass Henry scheinbar Spaß an der ganzen Sache hat. Und stellen sich immer mehr Fragen über sich, ihre Tochter, ihre Beziehung, über ihre verlorenen Träume … Und finden, als die ganze Geschichte schließlich für alle Beteiligten ziemlich gut geendet hat, in neuen Rollen zueinander.
Ein ungewöhnlicher, temporeicher Roman - schräg, unkonventionell, lesenswert!

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Der Nachtstimmer

Autor: Maarten 't Hart

Verlag: Piper

ISBN: 978-3-492-07043-0

Preis: 24,00 €

Buchtipp von: Stefan Decken (Oktober 2021)

Der Nachtstimmer

Orgeln sind sensible Großinstrumente, sie müssen regelmäßig gewartet, gepflegt und gestimmt werden. Von Menschen mit Geduld und vor allem mit einem sehr guten Gehör. Von Menschen wie ihm: Gabriel Pottjewijd ist von Beruf Orgelstimmer. Er reist im Auftrag seines Arbeitgebers quer durc…

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Orgeln sind sensible Großinstrumente, sie müssen regelmäßig gewartet, gepflegt und gestimmt werden. Von Menschen mit Geduld und vor allem mit einem sehr guten Gehör. Von Menschen wie ihm: Gabriel Pottjewijd ist von Beruf Orgelstimmer. Er reist im Auftrag seines Arbeitgebers quer durch die Niederlande, durch Deutschland und das benachbarte Ausland. Seine aktuelle Arbeitsstelle liegt in der Hafenstadt Maassluis im Süden von Holland; eine berühmte Garrels-Orgel bedarf seiner Aufmerksamkeit. Doch in unmittelbarer Nähe zur Kirche dröhnt eine Schiffswerft - Ankerketten klirren, Schneidbrenner kreischen, Sirenen heulen... Gabriel muss das Stimmen in die Nacht verlegen. Zu diesen Widrigkeiten kommen noch die kleingeistigen Bewohner des Städtchens, denen er allerorts begegnet und die ihm das Leben schwer machen. Lediglich die junge Lanna steht ihm beim Stimmen geduldig assistierend zur Seite, und langsam freundet sich Gabriel auch mit ihrer temperamentvollen kratzbürstigen Mutter Gracinha an. Bis ausgerechnet er, der liebenswert neurotische Eigenbrötler, in den Verdacht gerät, Gracinha verführen zu wollen. Wird sein Auftrag etwa in einer Katastrophe enden?

Zwischen der seltsamen Liebesgeschichte, die sich im Verlauf der Geschichte entspinnt und der wunderbar kundigen Beschreibung der Arbeit eines Orgelstimmers geht es in 't Harts neuem Roman immer auch um (natürlich klassische) Musik. Mit leicht ironischem, mal melancholischem Unterton skizziert er seine bisweilen recht skurrilen Figuren. Herausgekommen ist ein wunderbarer poetischer Roman - eben ein echter Maarten 't Hart!

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Ich heiße Billy Plimpton

Autor: Helen Rutter

Verlag: Atrium

ISBN: 978-3-85535-650-8

Preis: 15,00 €

Buchtipp von: Anne Simon (Oktober 2021)

Ich heiße Billy Plimpton

Billy Plimpton ist neu an der Bannerdale High School. Natürlich ist er aufgeregt. Nicht nur, weil es der erste Tag an einer neuen Schule ist, sondern viel mehr, weil es auch der erste Tag seines neuen Lebens werden soll. Endlich soll ihn niemand mehr für sonderbar halten, n…

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Billy Plimpton ist neu an der Bannerdale High School. Natürlich ist er aufgeregt. Nicht nur, weil es der erste Tag an einer neuen Schule ist, sondern viel mehr, weil es auch der erste Tag seines neuen Lebens werden soll. Endlich soll ihn niemand mehr für sonderbar halten, niemand soll ihn komisch angucken oder bemitleiden. Denn Billy stottert. So stark, dass er die vielen Witze, die er eigentlich immer parat hat, lieber für sich behält. Damit er nicht wieder als Sonderling wahrgenommen wird, beschließt er einfach alle anderen nicht merken zu lassen, was mit ihm nicht stimmt. Möglichst nicht zu sprechen und wenn nötig, nur einsilbig zu antworten. Das klappt leider nur mäßig gut und schon bald wundern sich die ersten über sein eigenartiges Verhalten. Ein neuer Plan muss her: Billy will sein Stottern loswerden. Viel Zeit bleibt ihm dafür nicht, schließlich hat er sich in einem übermütigen Moment zur jährlichen Talentshow angemeldet. Und wenn er bis dahin nicht geheilt ist, wird das alles im Desaster enden.
„Ich heiße Billy Plimpton“ ist eins dieser Kinderbücher, das Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen gefallen dürfte. Und eins, bei dem alle noch etwas lernen können. Wenn Billy zu Anfang die Hauptkategorien von Erwachsenen aufzählt und wie sie sich Stotternden gegenüber verhalten, dürfte sich jeder wiederfinden. Seine Empfehlung, welches Verhalten das angenehmste ist, nimmt man nur zu dankbar entgegen. Billy Plimpton ist einfach durch und durch liebenswert und man fiebert bis zum Schluss mit ihm mit, ob er seinen Traum, auf der großen Bühne zu stehen und die Menschen zum Lachen zu bringen, erfüllen kann.

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Eine ganz dumme Idee

Autor: Fredrik Backman

Verlag: Goldmann

ISBN: 978-3-442-31570-3

Preis: 20,00 €

Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (Oktober 2021)

Eine ganz dumme Idee

Es ist nicht nur die eine ganz dumme Idee, auf der dieser Roman aufbaut, sondern es tummeln sich zahlreiche verrückte Ideen in dieser Geschichte. Angefangen mit dem dummen Einfall eines verzweifelten Menschen, eine Bank zu überfallen. Ohne Plan und Verstand eine Bank a…

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Es ist nicht nur die eine ganz dumme Idee, auf der dieser Roman aufbaut, sondern es tummeln sich zahlreiche verrückte Ideen in dieser Geschichte. Angefangen mit dem dummen Einfall eines verzweifelten Menschen, eine Bank zu überfallen. Ohne Plan und Verstand eine Bank auszurauben, in der es überhaupt kein Bargeld gibt. Daher muss der neununddreißigjährige Bankräuber ohne Beute flüchten, rennt durch die erstbeste offenstehende Haustür und platzt dort in eine Wohnungsbesichtigung. So wird aus einem Banküberfall ein ungewolltes Geiseldrama, welches völlig aus dem Ruder läuft. Denn zur Besichtigung der Wohnung haben sich neun Personen mit den verrücktesten Vorgeschichten eingefunden. Während der Geiselnahme bleibt viel Zeit und Raum für tiefgehende Gespräche und Erkenntnissen, Selbstfindungen, Aussprachen und auch Beziehungsdramen. Nebenbei, außerhalb des Geiseldramas, darf auch einmal eine genervte Psychologin über ihre außergewöhnliche Patientin sprechen und zwei Polizeibeamte (Vater und Sohn) versuchen professionell zu arbeiten, was sich dann aber, aufgrund der familiären Konstellation, eher als schwierig erweist. Eines haben jedoch alle gemeinsam, es sind liebenswerte Menschen, die ab und zu mal eine Dummheit begehen

Einerseits hat Fredrik Backman wieder einmal eine haarsträubende Komödie geschrieben, anderseits auch Menschen über ihre Ängste und Sorgen sprechen lassen. Es ergeben sich immer wieder neue Bilder, je weiter die Geschichte voranschreitet und der Leser die Personen kennenlernt, was auch den Reiz des Romans ausmacht. Eine schöne Geschichte über "Idioten", die ihren Humor nicht verloren haben. Wer Backmans „Ein Mann Namens Ove“ mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen.
Die Filmrechte zu diesem Buch sind übrigens auch schon verkauft.

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