Unsere Empfehlungen

Saufen nur in Zimmerlautstärke

Autor: Hans Rath

Verlag: Kindler

ISBN: 978-3-463-40696-1

Preis: 16,95 €

Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (September 2017)

Saufen nur in Zimmerlautstärke

Adam arbeitet in der renommierten Berliner Anwaltskanzlei seines Schwiegervaters und hat eine erwachsene Tochter. Es könnte ihm blendend gehen, aber Frau und Herz rebellieren heftig. Abhilfe soll eine Woche auf dem bereits hochsommerlichen 14 Grad warmen Island schaffen. Doch …

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Adam arbeitet in der renommierten Berliner Anwaltskanzlei seines Schwiegervaters und hat eine erwachsene Tochter. Es könnte ihm blendend gehen, aber Frau und Herz rebellieren heftig. Abhilfe soll eine Woche auf dem bereits hochsommerlichen 14 Grad warmen Island schaffen. Doch auch dort ist Adam hoffnungslos überfordert und sein Leben wird immer komplizierter, da seine Ex-Geliebte aus dem Nichts auftaucht, seine Frau die Scheidung will und sein Schwiegervater ihn aus der Firma drängen möchte. Dem nicht genug zieht ihm im Sturm auch noch ein Windstoß die Beine weg und Adam fegt über die Klippe. Nur dem isländischen Troll Magnus verdankt er seine Rettung und steht daher tief in seiner Schuld. Doch aufgepasst, bei einem Troll muss man ganz genau auf seine Wortwahl achten, weil der Troll einiges zu wörtlich nimmt. Bei seiner Ausreise muss Adam ein Formular unterschreiben, das ihn verpflichtet für den Lebensunterhalt von Magnus aufzukommen. Gemeinsam fliegen sie nach Berlin, dort hilft Magnus wie er nur kann, leider nicht mit ganz legalen Mitteln.

Hans Rath verbindet Island, Trolle und Chaos mit viel Humor und Fantasie. Herausgekommen ist ein leichter, amüsanter Roman. Mir gefällt die Art, wie er, zwar vielleicht auch etwas übertrieben, die Protagonisten in den Wahnsinn treibt. So nett formulierter Irrsinn macht einfach Spaß, einfach mal sich herzlich berieseln und die guten alten Trolle ihr Ding machen lassen. Auch so kann man einen schönen Abend verbringen.

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Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne ...

Autor: Bernhard Blöchl

Verlag: Piper

ISBN: 978-3-492-06075-2

Preis: 14,00 €

Buchtipp von: Rainer Francke (August 2017)

Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne ...

Knoppke ist ein wortkarger Zeitgenosse Anfang Vierzig. Er wäre fast mal Profifußballer geworden, beim Wuppertaler SV, aber dann kam ein Kreuzbandriss dazwischen. Inzwischen hat es ihn nach München verschlagen, dort hat er immer noch mit Fußball zu tun, und zwar als Security Ste…

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Knoppke ist ein wortkarger Zeitgenosse Anfang Vierzig. Er wäre fast mal Profifußballer geworden, beim Wuppertaler SV, aber dann kam ein Kreuzbandriss dazwischen. Inzwischen hat es ihn nach München verschlagen, dort hat er immer noch mit Fußball zu tun, und zwar als Security Steward (in seinen Worten „Zuschauerzuschauer“). Dort ist er fest liiert mit Silvi, doch nach einem Bayern-Spiel erwischt er sie mit ihrem Tanztrainer in flagranti. Das ist nun doch etwas viel, und um sein seelisches Gleichgewicht wieder zu finden, macht er sich in seinem alten Ford Transit auf nach Schottland. In den Highlands kann man ja gar nicht anders als zur Ruhe kommen.
Doch diese Rechnung hat er ohne die Anhalterin Sam gemacht, die ohne sein Zutun plötzlich in seinem Auto sitzt und ihn – auch gegen seine Absicht – begleitet. Und das ist der Beginn einer wunderbaren Roadnovel, beide Protagonisten auf der Suche nach sich selbst, einem Stück vom Glück, verfolgt von Silvi und anderen Plagen …
Wie das dann alles schließlich in Wuppertal-Vohwinkel endet, diese Geschichte ist amüsant erzählt, lakonisch und dröge wie Knoppke selber, mitunter sogar philosophisch. Und wer statt des Transit einen VW-Bus lieber hätte – der kommt auch drin vor!
Beste Sommerunterhaltung!

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Schwesterherz

Autor: Kristina Ohlsson

Verlag: Limes

ISBN: 978-3-8090-2663-1

Preis: 14,99 €

Buchtipp von: Stefan Decken (August 2017)

Schwesterherz

Martin Benner ist Rechtsanwalt in Stockholm. Es gibt in diesen Sommertagen wenig Aufträge für die Kanzlei, die Urlaubsreise nach Frankreich zusammen mit seiner Partnerin Lucy ist bereits gebucht. Doch dann steht ein merkwürdiger Mandant mit einem sehr prekären Anliegen vor Ben…

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Martin Benner ist Rechtsanwalt in Stockholm. Es gibt in diesen Sommertagen wenig Aufträge für die Kanzlei, die Urlaubsreise nach Frankreich zusammen mit seiner Partnerin Lucy ist bereits gebucht. Doch dann steht ein merkwürdiger Mandant mit einem sehr prekären Anliegen vor Benners Schreibtisch: Bobby Tells Schwester Sara - eine geständige fünffache Mörderin, die sich noch vor der Verfahrenseröffnung während eines Freigangs das Leben nahm - soll unschuldig gewesen sein. Tell erwartet nun, dass Benner posthum einen Freispruch erwirkt. Vor Gericht hätte die Beweislage damals nicht mal ausgereicht, um Sara zu verurteilen, doch unbegreiflicherweise legte sie ein umfassendes Geständnis ab und konnte sogar die Verstecke der Tatwaffen präzise benennen. Ebenso nicht entgültig aufgeklärt werden konnte bislang das spurlose Verschwinden von Saras kleinem Sohn. Hat sie ihn mit in den Tod gerissen, als sie sich von der Brücke stürzte? Benners Neugier ist geweckt, und er nimmt das Mandat an...

War Sara tatsächlich eine kaltblütige Serienmörderin oder doch unschuldiges Opfer? Kristina Ohlsson legt mit "Schwesterherz" einen atemberaubend temporeichen Thriller vor. Kontrastierende Schauplätze, das verregnete Stockholm und die Schärenküste, das überheiße Texas, rasante Dialoge, kaputte Protagonisten, korrupte Polizisten ... Und das Ende ist nur ein teilweises Ende, denn in dem gerade erschienenen Nachfolger "Bruderlüge" muss Martin Benner notgedrungen weiterermitteln.

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Was man von hier aus sehen kann

Autor: Mariana Leky

Verlag: DuMont

ISBN: 978-3-8321-9839-8

Preis: 20,00 €

Buchtipp von: Anne Simon (August 2017)

Was man von hier aus sehen kann

„Als Selma sagte, sie habe von einem Okapi geträumt, waren wir sicher, dass einer von uns sterben musste, und zwar innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden.“ Luises Großmutter Selma war bisher dreimal ein Okapi im Traum erschienen und jedesmal war in dessen Folge einer der Bewohn…

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„Als Selma sagte, sie habe von einem Okapi geträumt, waren wir sicher, dass einer von uns sterben musste, und zwar innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden.“
Luises Großmutter Selma war bisher dreimal ein Okapi im Traum erschienen und jedesmal war in dessen Folge einer der Bewohner des kleinen Dorfs im Westerwald ums Leben gekommen.

Selma, die genau wie Rudi Carrell aussieht, und eine besondere Vorliebe für Mon Cheri hat, ist Luises Fels in der Brandung. Denn Luises Vater ist auf Rat seines Psychoanalytikers auf Reisen in der ganzen Welt unterwegs. Und auch die Mutter ist nicht allzu oft anwesend.
So verbringen Luise und ihr bester Freund Martin die meiste Zeit in Selmas morschem Haus.
Martin will später Gewichtheber werden, täglich trainiert er, in dem er Luise hochhebt.
An Selmas Seite ist meist auch der Optiker, der seit langem in die alte Dame verliebt ist. Nur wagt er nicht es ihr zu sagen. Die vier sind ein gutes Team, die beiden Kinder lernen von Selma und dem Optiker wie man Schleifen bindet, schwimmen und lesen. „Ihr müsst dringend mal ein bisschen mehr Welt hereinlassen“ pflegt Luises Vater zu sagen, wenn sie mal wieder so beieinander hocken. Aber die vier sind sich meistens selbst genug.
Dann erfüllt sich Selmas Vorsehung.

So skurril sich diese Konstellation anhört, so herzerwärmend ist die Geschichte auch. Mariana Leky erzählt mit Wortwitz und Beobachtungsgabe von einem Dorf und seinen Bewohnern. Von Heimat und Fernweh. Vom Schmerz, der größer als ein Wolfshund ist, von Freundschaft und von buddhistischen Mönchen im Westerwald.

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Ein Mann der Tat

Autor: Richard Russo

Verlag: DuMont

ISBN: 978-3-8321-9842-8

Preis: 26,00 €

Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (August 2017)

Ein Mann der Tat

In der amerikanischen Kleinstadt North Bath passiert normalerweise nicht viel Außergewöhnliches. Die Einwohner gehen ihrem Tagwerk nach und belohnen sich abends mit ein paar Bier in der Kneipe. Jedoch am Memorial-Day-Wochenende versinkt die Stadt quasi im Chaos. Der Leiter der P…

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In der amerikanischen Kleinstadt North Bath passiert normalerweise nicht viel Außergewöhnliches. Die Einwohner gehen ihrem Tagwerk nach und belohnen sich abends mit ein paar Bier in der Kneipe. Jedoch am Memorial-Day-Wochenende versinkt die Stadt quasi im Chaos.

Der Leiter der Polizeidirektion, Douglas Raymer, ist frustriert und überfordert. Glaubt er doch endlich das Beweisstück in der Hand zu halten, mit welchem er den Liebhaber seiner verstorbenen Frau entlarven kann, als er während einer Beerdigung ins ausgehobene Grab fällt und den Gegenstand verliert. Und die dramatischen und irrwitzigen Vorfälle setzen sich fort. Ruth versucht zwischenzeitlich ihre Tochter vor ihrem gewalttätigen Exliebhaber Roy zu beschützen, was ihr selbst aber mehr als nur ein paar blaue Flecken einbringt. Inzwischen stürzt noch die Wand eines Gebäudes ein, die der impotente Bauunternehmer Carl errichtet hat. Zu guter Letzt entwischt noch eine illegale gehaltene Giftschlange. Alle weiteren Vorkommnisse aufzuzählen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Chief Raymer schreitet zur Tat, versucht es jedenfalls.

Auf den ersten Seiten glaubt man noch Richard Russo erzählt etwas ausschweifend und langatmig. Doch eh man sich versieht, steckt man mitten im Kleinstadtchaos und ist der Story hilflos ausgeliefert. Bei den zwischenmenschlichen Beziehungen, wirtschaftliche Krisen und Alltagsdramen mangelt es nicht an Situationskomik, die Russo sehr brillant zu erzählen vermag. Da schneidet z.B. Rub einen Ast so ungeschickt ab, dass er anschließend nicht mehr ohne fremde Hilfe mehr vom Baum steigen kann. Längst will man wissen, ob und wie noch eine Wende für das kleine Städtchen und dessen skurrile Bewohner zustande kommt. Absolut unterhaltend, ausgeklügelt und ideenreich gibt Russo jeder Figur einen schlüssigen Platz in der Geschichte, keine der ca. 700 Seiten möchte man mehr missen und eigentlich noch mehr über die sogenannte Kleinstadtidylle lesen.

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Das geheime Leben des Monsieur Pick

Autor: David Foenkinos

Verlag: DVA

ISBN: 978-3-421-04760-1

Preis: 19,99 €

Buchtipp von: Rainer Francke (Juli 2017)

Das geheime Leben des Monsieur Pick

Dieser Roman spielt am Ende der Welt, im Finistere, der äußersten Ecke der Bretagne. Dort gibt es eine ziemlich verrückte Sammlung in der Bücherei der kleinen Stadt Crozon, nämlich die „Bibliothek der abgelehnten Manuskripte“. Hier können glücklose Autoren ihre oftmals vielfach von Verlag…

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Dieser Roman spielt am Ende der Welt, im Finistere, der äußersten Ecke der Bretagne. Dort gibt es eine ziemlich verrückte Sammlung in der Bücherei der kleinen Stadt Crozon, nämlich die „Bibliothek der abgelehnten Manuskripte“. Hier können glücklose Autoren ihre oftmals vielfach von Verlagen abgelehnten Werke abgeben, wo sie gemeinsam mit den Texten ihrer Leidensgenossen auf Leser warten.
In dieser Bibliothek stößt eines Tages eine junge ehrgeizige Lektorin im Heimaturlaub auf das Manuskript „Die letzten Stunden einer großen Liebe“, einen wirklich anrührenden Roman. Verfasst hat ihn der verstorbene Pizzabäcker des Ortes, Monsieur Pick – aber stimmt das? Seine Frau und seine Tochter jedenfalls können sich das nicht vorstellen, war der gute Mann doch weder romantisch noch las er etwas außer der Fernsehzeitung. Gleichwohl veröffentlicht die Lektorin den Roman und er wird, bei dieser Vorgeschichte nicht anders zu erwarten, ein großer Erfolg. Die verrückte Geschichte bewegt die Menschen, verändert ihre Leben: Paare trennen sich, Liebende finden unerwartet zueinander, nicht nur im Roman ist manches nicht so, wie es scheint …
Doch nicht nur Madame Pick hat ihre Zweifel an der Autorenschaft ihres Mannes, auch ein abgehalfterter Pariser Journalist macht sich daran, die wahre Geschichte zu recherchieren und den vielleicht richtigen Autor zu suchen …
Eine kurzweilige, augenzwinkernde Geschichte über den Literaturbetrieb, man sieht sie förmlich als französischen Film schon auf der Leinwand. Beste Sommerunterhaltung!

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Das Scherbenhaus

Autor: Susanne Kliem

Verlag: carl's books

ISBN: 978-3-570-58566-5

Preis: 14,99 €

Buchtipp von: Stefan Decken (Juli 2017)

Das Scherbenhaus

Carla ist Köchin. Sie lebt in Stade an der Elbe, fühlt sich eigentlich sehr wohl dort, in ihrer alten Bauernkate und an ihrem Arbeitsplatz, einem einfachen, guten Restaurant. Eigentlich. Denn da ist dieser unbekannte Stalker, der sich Sven nennt und ihr Fotos schickt. Auf denen m…

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Carla ist Köchin. Sie lebt in Stade an der Elbe, fühlt sich eigentlich sehr wohl dort, in ihrer alten Bauernkate und an ihrem Arbeitsplatz, einem einfachen, guten Restaurant. Eigentlich. Denn da ist dieser unbekannte Stalker, der sich Sven nennt und ihr Fotos schickt. Auf denen menschliche Haut zu sehen ist, Messer, und Wunden. Die Polizei ist nicht in der Lage, erfolgreich zu ermitteln.
Da kommt der Anruf ihrer Halbschwester Ellen aus Berlin gerade recht. Die bittet Carla um einen Besuch. Und in deren perfekt geschütztem Wohnhaus 'Safe Heaven' und seiner engen Hausgemeinschaft wähnt sich Carla in Sicherheit. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird Tage später aus einem Kanal geborgen. War das ein Unfall? Oder wissen die anderen Hausbewohner, die so freundlich und hilfsbereit wirken, mehr als sie sagen? Carla kommen Zweifel, sie bleibt in Ellens Wohnung und sucht nach der Wahrheit. Dabei merkt sie schon bald, dass im Safe Heaven ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen. Gesetze, deren Wirkungskraft bis in ihre Heimatstadt Stade strahlt ...

"Das Scherbenhaus" ist ein raffiniert komponierter Psychothriller. Sehen Sie zu, dass Sie Zeit haben, wenn Sie diesen neuen Roman von Susanne Kliem in die Hand nehmen. Sie werden das Buch nicht aus der Hand legen wollen, bevor die letzte Seite erreicht ist.

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Der Freund der Toten

Autor: Jess Kidd

Verlag: DuMont Buchverlag

ISBN: 978-3-8321-9836-7

Preis:

Buchtipp von: Anne Simon (Juli 2017)

Der Freund der Toten

Als Mahony, jung, gut aussehend, leicht verlottert, in Mulderrig auftaucht, ist das Gerede groß. In dem kleinen irischen Dorf sind Fremde nicht gern gesehen. So wird der Neuankömmling äußerst skeptisch von allen Seiten beäugt. Außerdem ist da etwas an ihm, vielleicht ein Zwink…

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Als Mahony, jung, gut aussehend, leicht verlottert, in Mulderrig auftaucht, ist das Gerede groß. In dem kleinen irischen Dorf sind Fremde nicht gern gesehen.
So wird der Neuankömmling äußerst skeptisch von allen Seiten beäugt. Außerdem ist da etwas an ihm, vielleicht ein Zwinkern oder sein Gang, etwas, das in den Menschen von Mulderrig ungute Erinnerungen auslöst. Nicht gleich greifbar, aber es ist da.
Und in der Tat ist der junge Mann nicht zufällig von Dublin aus in diesem kleinen Kaff gestrandet. Er will herausfinden, was hier vor 26 Jahren mit seiner Mutter geschah. Ein gewagtes Unterfangen. Zunächst stößt er weitestgehend auf Ablehnung. Die blutjunge Orla war ein Störenfried. Dreckig, frech und vorlaut, sorgte sie stets für Unfrieden. Als sie verschwand, waren sie hier alle glücklich. Sie nahm den Zug nach Dublin, davon sind sie überzeugt. Niemand glaubt an ein Gewaltverbrechen.
Doch Mahony will es genau wissen. Ein Glück, dass er auf die schrullige Mrs Cauley trifft, eine alternde Schauspielerin, die sich vor vielen Jahren in der Bibliothek des Gästehauses, in dem auch Mahony wohnt, häuslich eingerichtet hat. Von dort schikaniert sie mit Freude die Menschen um sich herum. Doch den jungen Neuankömmling schließt sie gleich in ihr Herz. Auch sie zweifelt an dem freiwilligen Verschwinden von Mahonys Mutter. So beteiligt sie sich mit viel Einsatz und großer Lust am Unruhestiften an den Ermittlungen. Die leidenschaftlich unangepasste Diva und der junge Herumtreiber haben allerdings noch mehr Gemeinsamkeiten als das Interesse am Aufdecken eines Verbrechens. Dass Mahony Tote sehen kann, erkennt Mrs Cauley sofort.

Ein Buch wie dieses habe ich lang nicht mehr gelesen. Alles beginnt völlig normal, wie in einem klassischen Krimi - ein Dorf, ein Fremder, lang gehütete Geheimnisse, vermutlich ein vertuschtes Verbrechen. Doch dann läuft auch schon ein toter Hund durch den Pub und plötzlich merkt man, dass etwas anders ist. Das Herrliche an „Der Freund der Toten“ ist, dass die Geschichte weite Strecken lang auch völlig ohne diese fantastischen Elemente auskommen könnte. Jess Kidd muss in ihrem Romandebut nicht auf Übersinnliches zurückgreifen, um den Fall zu lösen oder eine spannende Handlung aufzubauen. Vielmehr bereichern diese skurrilen Momente die Geschichte sehr und machen sie ziemlich einzigartig. Ein guter Plot, viele spezielle Charaktere, liebens- oder hassenswert, ein paar übersinnliche Phänomene - ein absolut lesenswertes Buch.

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