Das Gartenzimmer

Das Gartenzimmer

Autor: Andreas Schäfer

Verlag: DuMont Buchverlag

ISBN: 978-3-8321-8390-5

Preis: 22,00 €

Buchtipp von: Anne Simon (August 2020)

Als Hannah und Frieder Lekebusch in den 90ern die schon lange Jahre leerstehende Villa Rosen kaufen, sind sie gleich begeistert. Die spezielle Bauweise lässt das Haus von außen fast unscheinbar wirken, in seinem Inneren offenbart sich hingegen die einzigartige Leistung seines Architekten. Jeder Winkel ist durchdacht; einerseits verschachtelt, andererseits offen, wird es den so gegensätzlichen Wünschen der damaligen Auftraggeber gerecht. 1909 für die Familie Rosen entworfen, ist das Gebäude von Anfang an untrennbar mit dem Schicksal seiner Bewohner verknüpft. Für den im weiteren Verlauf des Romanes zu Weltruhm gelangenden Max Taubert ist es sein erstes eigenständiges Projekt. Der junge Architekt wird seine Verbindung zum Erstlingswerk bald verleugnen, passt es doch nicht zu seinem späteren, deutlich moderneren Oeuvre.
Das Haus wird zum Spiegel seiner Zeit. Aufbruchstimmung, Freude, aber auch Kummer und Leid spielen sich in seinen Wänden ab. Im zweiten Weltkrieg schließlich wird das Gartenzimmer des Hauses von den Nazis besetzt, auch wenn sich die Hausherrin nach allen Kräften dagegen wehrt. Was sich in dieser Zeit hinter den Türen dieses Zimmers abspielt, wird das Haus schließlich auch zu einem Ort des Bösen machen.
Die Lekebuschs ahnen von diesen geschichtsträchtigen Ereignissen zunächst wenig. Dennoch werden auch sie schon bald von der Aura des Hauses vereinnahmt. Die aufwendigen Restaurationsarbeiten und das Prestige, welches die Wiederherstellung des alten Glanzes mit sich bringt, werden zur Belastungsprobe.
„Das Gartenzimmer“ erzählt von der hundertjährige Geschichte eines Hauses in Berlin und von den Menschen, deren Leben für immer damit verbunden sind.