Unsere Empfehlungen

Die Wahrheit

Autor: Melanie Raabe

Verlag: btb

ISBN: 978-3-442-75492-2

Preis: 16,00 €

Buchtipp von: Jenny Jacobs (Oktober 2016)

Die Wahrheit

Sieben Jahre lang lebte Sarah Petersen als allein erziehende Mutter mit dem Gedanken, dass ihr wohlhabender Mann Philipp auf einer Südamerikareise verschwunden und womöglich längst tot sei. Es gab weder ein Lebenszeichen von ihm noch eine Lösegeldforderung, bis Sarah vom aus…

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Sieben Jahre lang lebte Sarah Petersen als allein erziehende Mutter mit dem Gedanken, dass ihr wohlhabender Mann Philipp auf einer Südamerikareise verschwunden und womöglich längst tot sei. Es gab weder ein Lebenszeichen von ihm noch eine Lösegeldforderung, bis Sarah vom auswärtigen Amt mitgeteilt wird, dass Philipp am Leben ist und schon am morgigen Tag zurückkehren wird.
Sarahs Leben wird auf den Kopf gestellt, denn am Flughafen wartet nicht etwa ihr geliebter Mann, den sie so viele Jahre schmerzlich vermisst hat, sondern ein vollkommen Fremder. Der Unbekannte, der sich als Philipp ausgibt und alles über ihr gemeinsames Leben weiß, zwingt Sarah zum Mitspielen, indem er die kleine Familie bedroht. Dass es etwas gibt, womit er ihr Leben zerstören kann, wird ihr relativ schnell klar, denn auf ihrer Vergangenheit lastet ein dunkles Geheimnis, welches Sarah davon abhält zur Polizei zu gehen. Aber der Fremde verlangt immer wieder die Wahrheit von ihr. Doch die Wahrheit worüber? Will er womöglich nur Philipps Geld?

Melanie Raabe überzeugt in ihrem zweiten Thriller wieder einmal mit ihrem eindrucksvollen Schreibstil. Rasant und mit überraschenden Wendungen führt die Autorin durch Sarahs Geschichte und man erhält abwechselnd einen Einblick in Sarahs Gedankenwelt und in die des Unbekannten. Hat man als Leser doch sonst das Gefühl, als allwissender Mitläufer das Geschehen zu erleben, setzt sie diese Tatsache außer Kraft. Als Leser fragt man sich: was ist die Wahrheit und wer kennt sie wirklich?

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Die Schande der Lebenden

Autor: Mark Billingham

Verlag: Atrium

ISBN: 978-3-85535-010-0

Preis: 19,99 €

Buchtipp von: Rainer Francke (September 2016)

Die Schande der Lebenden

Jede Woche treffen sich fünf höchst unterschiedliche Menschen bei dem Therapeuten Tony de Silva, um ihr ebenfalls höchst unterschiedliches Suchtverhalten zu bewältigen. In dieser vertrauten Umgebung können sie über alles reden, nur eine Regel ist unumstößlich: Nichts von den Dingen,…

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Jede Woche treffen sich fünf höchst unterschiedliche Menschen bei dem Therapeuten Tony de Silva, um ihr ebenfalls höchst unterschiedliches Suchtverhalten zu bewältigen. In dieser vertrauten Umgebung können sie über alles reden, nur eine Regel ist unumstößlich: Nichts von den Dingen, die dort besprochen werden, darf nach außen dringen.
Diese Regel wird zum Problem, als eine Teilnehmerin der Therapiegruppe ermordet wird. Denn es wird für die ermittelnden Polizeibeamten schnell klar, dass der Tod von Heather etwas mit den wöchentlichen Treffen zu tun hat. Doch keiner der Teilnehmer gibt mehr als nötig preis … Und doch wird immer klarer: der Mörder kommt aus ihren Reihen.
Stück für Stück werden in Rückblenden die einzelnen Schicksale aufgearbeitet: ein klassisches whodunit-Prinzip, und dazu enorm spannend aufbereitet. Der Mörder (oder die Mörderin?) bleibt bis zum Ende des Romans verborgen und ist dann doch so klar …
Ein absolut empfehlenswerter, klassisch englischer Krimi vom Autor des ebenso lesenswerten Romans „Die Lügen der Anderen“.

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Die Mühle

Autor: Elisabeth Herrmann

Verlag: cbt

ISBN: 978-3-570-16423-5

Preis: 17,99 €

Buchtipp von: Stefan Decken (September 2017)

Die Mühle

"Er drehte sich um und warf einen Blick auf das dunkle Haus mit den gewaltigen Mühlenflügeln. Glücklicherweise wehte kein Lüftchen. Ich wollte nicht wissen, was da oben auf dem Mahlboden alles knirschen und ächzen konnte." Die Mühle steht an einem kleinen See inmitten einer…

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"Er drehte sich um und warf einen Blick auf das dunkle Haus mit den gewaltigen Mühlenflügeln. Glücklicherweise wehte kein Lüftchen. Ich wollte nicht wissen, was da oben auf dem Mahlboden alles knirschen und ächzen konnte."

Die Mühle steht an einem kleinen See inmitten einer bergigen, schwer zugänglichen Waldlandschaft unweit der Stadt Karlsbad in Tschechien. Und dorthin wird sie für ein Wochenende eingeladen: DIE Clique ehemaliger Abiturienten aus einer hessischen Kleinstadt. Zu Schulzeiten waren sie die Megacoolen, Unerreichbaren, sieben Personen, Jungen und Mädchen, zu denen alle ehrfurchtsvoll aufblickten. Jetzt studieren sie an unterschiedlichen deutschen Universitäten und haben nur noch wenig Kontakt untereinander.
Die Einladung kommt per Post und anonym. Trotz großer Verwunderung siegt schließlich die Neugier. Alle nutzen das beigelegte Bahnticket und machen sich auf nach Karlsbad - bis auf einen Jungen, der eine ehemalige Mitschülerin schickt: Lana. Ausgerechnet Lana, die gar nicht zu jenem erlauchten Kreis gehörte. Die Clique ist bei ihrer Ankunft wenig begeistert. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse: Die Mühle liegt zwar abgeschnitten von der Welt in der Wildnis, trotzdem hat jemand die Räume für ihre Ankunft vorbereitet. Der Tisch ist gedeckt, im Herd schmort ein Braten, sieben Schlafstellen sind eingerichtet. Ein weiterer Brief taucht auf... Alle sind ratlos. Wer ist der unsichtbare Gastgeber? Einer von ihnen? Jemand, der sich einen perfiden Scherz erlaubt?
Als der erste der Freunde verschwindet, bricht Panik in der Gruppe aus...

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Sally Jones - Mord ohne Leiche

Autor: Jakob Wegelius

Verlag: Gerstenberg

ISBN: 978-3-8369-5874-5

Preis: 19,95 €

Buchtipp von: Anne Simon (September 2016)

Sally Jones - Mord ohne Leiche

Schon der erste Eindruck von „Sally Jones- Mord ohne Leiche“ macht neugierig. Die ersten Seiten sind gefüllt mit Bildern. Im Deckel eine bunte Weltkarte, danach liebevolle schwarz-weiße Illustrationen der Charaktere des Buches. Und im Anschluß folgt dann eine ziemlich schräge Eingang…

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Schon der erste Eindruck von „Sally Jones- Mord ohne Leiche“ macht neugierig. Die ersten Seiten sind gefüllt mit Bildern. Im Deckel eine bunte Weltkarte, danach liebevolle schwarz-weiße Illustrationen der Charaktere des Buches.
Und im Anschluß folgt dann eine ziemlich schräge Eingangsszene:
Da sitzt ein Gorilla an einer Schreibmaschine und schreibt für uns an der abenteuerlichsten Geschichte, von der man seit langem gehört hat. Der Affe ist im Übrigen eine Dame - die titelgebende Sally Jones. Was sie uns zu erzählen hat füllt mit Recht ein Buch von guten 600 Seiten.

Das Ganze beginnt im Hafenviertel von Lissabon. Sally Jones arbeitet als Maschinistin an Bord der Hudson Queen. Kapitän des kleinen Frachters ist Henry Koskola, ein finnischer Seemann, von Sally nur liebevoll „der Chief“ genannt. Koskola hat ihr vor langer Zeit das Leben gerettet und seit dem sind die beiden ein unzertrennliches Team.
Nun sitzen die beiden also, nach einer Kollision und einer geldverschlingenden Reparatur, im Hafen von Lissabon fest und hoffen auf einen lukrativen Auftrag. Als dieser endlich kommt hat die Gorilladame gleich ein schlechtes Gefühl. Zu Recht, wie sich bald herausstellen wird. Tief im Wald werden die beiden überfallen, die Hudson Queen läuft auf Grund und zu allem Übel wird der Chief kurze Zeit später wegen Mordes verhaftet. Sally Jones muss untertauchen, denn als „Affe des Mörders“ wird sie in der ganzen Stadt gesucht. Verängstigt flüchtet sie sich auf die Dächer der Stadt und versteckt sich.
Zum Glück findet sie schon bald Zuflucht in der kleinen Wohnung der wunderbaren Fadosängerin Ana Molina. Diese und ihr Vermieter, der Akkordeonbauer Signor Fidardo, geben der Flüchtigen ein neues Zuhause und helfen ihr so gut sie können. Denn Sally Jones will beweisen, dass der Chief unschuldig ist.
Und erst jetzt beginnt das eigentlich Abenteuer. Ihr Vorhaben wird Sally Jones raus in die weite Welt, bis nach Indien führen. Auf ihrer Reise wird man sie übers Ohr hauen und einsperren, sie wird unerwartete Freundschaften schließen und es immer wieder schaffen, durch ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten aus ausweglosen Situationen herauszukommen und sich selbst zu behaupten. Bis sie ihr Ziel erreicht hat werden Jahre vergehen. In der Zwischenzeit erfahren wir wie man ein Akkordeon baut, ein Flugzeug repariert und das Vertrauen eines Maharadschas gewinnt.

„Sally Jones - Mord ohne Leiche“ ist voller liebevoller Details, sympathischer Charaktere, unerwarteter Wendungen und zu guter Letzt auch noch toll illustriert. Für mich eines der schönsten Bücher der letzten Jahre.

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Die Spuren meiner Mutter

Autor: Jody Picoult

Verlag: C. Bertelsmann

ISBN: 978-3-570-10236-7

Preis: 19,99 €

Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (September 2016)

Die Spuren meiner Mutter

Wenn Sie ein Herz für die dickhäutigen Vierbeiner- sprich Elefanten- haben, dann noch vielleicht den Film 'Ghost- Nachricht von Sam' kennen und auch mögen, sollten Sie „Die Spuren meiner Mutter“ unbedingt lesen. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, ob mir das nicht doch etwas zu vie…

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Wenn Sie ein Herz für die dickhäutigen Vierbeiner- sprich Elefanten- haben, dann noch vielleicht den Film 'Ghost- Nachricht von Sam' kennen und auch mögen, sollten Sie „Die Spuren meiner Mutter“ unbedingt lesen. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, ob mir das nicht doch etwas zu viel Elefantenphilosophie ist und eine Wahrsagerin mit einer Hauptstimme in diesem Roman nicht etwas zu viel des Guten wird. Doch ich war selbst erstaunt, wie schnell ich mich festgelesen habe und dem Ende entgegen fieberte.

Als Jenna drei Jahre alt war, wurde eine Frau im Elefantenreservat von New Hamphire zu Tode getrampelt. Anderthalb Kilometer von dort entfernt fand man Jennas Mutter Alice bewusstlos auf dem Gelände des Schutzgebietes. Alice erforschte das Verhalten der Elefanten, insbesondere ihr Verhalten bei Trauer. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, irgendwann kam sie wieder zu Bewusstsein und verschwand. Jenna sah sie bis heute nie wieder und wurde von ihrer Großmutter groß gezogen. Weder ihre Großmutter noch Jennas Vater haben Alice je als vermisst gemeldet. Heute, mit dreizehn Jahren, sucht Jenna ihre Mutter, mit Hilfe der inzwischen unglaubwürdigen Wahrsagerin Serenity und dem ziemlich heruntergekommenen Privatdetektiv Virgil.

Spannend und bewegend geschrieben, wie immer bei Jodi Picoult. Abwechselnd lässt sie alle Hauptbeteiligten zu Wort kommen und schafft damit eine eigene spezielle Atmosphäre, bei der die Elefanten eine wesentliche Rolle spielen.

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Bühlerhöhe

Autor: Brigitte Glaser

Verlag: List

ISBN: 978-3-471-35126-0

Preis: 20,00 €

Buchtipp von: Jenny Jacobs (September 2016)

Bühlerhöhe

1952 – Deutschland in der Nachkriegszeit. Es herrscht wirtschaftlicher Aufschwung. Im Bundestag wird das Bundesentschädigungsgesetz, demnach Opfer des Holocaust oder nahe Verwandte eine Entschädigungssumme erhalten, verhandelt. Nicht nur Bundeskanzler Konrad Adenauer befürwortet dies…

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1952 – Deutschland in der Nachkriegszeit. Es herrscht wirtschaftlicher Aufschwung. Im Bundestag wird das Bundesentschädigungsgesetz, demnach Opfer des Holocaust oder nahe Verwandte eine Entschädigungssumme erhalten, verhandelt. Nicht nur Bundeskanzler Konrad Adenauer befürwortet dies, sondern auch die in Palästina lebenden Israeli. Mit Hilfe des Geldes, welches sie durch das Abkommen bekommen würden, könnten sie endlich Israel wieder nach ihren Vorstellungen aufbauen.
Aber nicht jeder steht hinter dem Gesetz, dem Mossad ist zu Ohren gekommen, dass für Adenauers Aufenthalt im Grandhotel „Bühlerhöhe“ Anschläge angekündigt wurden. Diese werden vom deutschen Geheimdienst jedoch nicht ernst genommen.
Rosa Silbermann, in den dreißiger Jahren aus Deutschland nach Palästina emigriert, wird nach Deutschland geschickt um dies zu verhindern. Weil sie als Kind ihre Urlaube im Schwarzwald verbrachte ist Rosa ortskundig und deshalb besonders für diese Arbeit geeignet. Gemeinsam mit dem Agenten Ari soll sie Adenauer im Auge behalten, der für eine Frischzellenkur auf der „Bühlerhöhe“ weilt. Anders als erwartet taucht Ari nicht im Grandhotel auf und Rosa ist auf sich alleine gestellt.
Doch Rosa hat eine Gegenspielerin – Hausdame Sophie Reisacher verfolgt ihre ganz eigenen Interessen und behindert Rosa bei ihrer Arbeit. Als würde im Hotel nicht schon genug Aufregung durch den Besuch des Kanzlers und die angekündigten Anschläge herrschen, geschieht auch noch ein Mord, der Rosas Arbeit zusätzlich erschwert.
Brigitte Glaser mischt gekonnt historische Tatsachen mit Fiktion. Sie erzählt authentisch über das Leben zweier junger Frauen, die fernab ihrer Heimat aufeinander treffen und in der neugeordneten Welt ihr Schicksal in die Hand nehmen. Einfühlsam beschreibt sie die vorherrschende Anspannung in der jungen Republik sowie die schöne Umgebung des Schwarzwaldes. Spannend und unterhaltsam bis zum Schluss - nicht zuletzt auch durch einen informativen Anhang am Ende des Buches!

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Rosenkind

Autor: Ingrid Hedström

Verlag: Bloomsbury

ISBN: 978-3-8270-1291-3

Preis: 14,99 €

Buchtipp von: Rainer Francke (August 2016)

Rosenkind

Astrid Sammil hat sich wie ein verwundetes Tier in ihr vom Großvater geerbtes Haus in einem schwedischen Dorf zurückgezogen. Die junge Karrierefrau hat soeben ihre Ehe beerdigen müssen und kann zudem wahrscheinlich auch ihre beruflichen Ambitionen im Außenministerium vergessen. Dum…

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Astrid Sammil hat sich wie ein verwundetes Tier in ihr vom Großvater geerbtes Haus in einem schwedischen Dorf zurückgezogen. Die junge Karrierefrau hat soeben ihre Ehe beerdigen müssen und kann zudem wahrscheinlich auch ihre beruflichen Ambitionen im Außenministerium vergessen. Dummerweise hängen diese beiden Ereignisse auch noch unschön zusammen …
In ihrer Zwangspause auf dem Land stößt Astrid auf die Spuren eines Jahrzehnte zurückliegenden Kriminalfalls um einen plötzlich verschwundenen Jungen, der nie wieder auftauchte. Seine Familie zerbrach daran, und das ungeklärte Rätsel lastet bis heute auf dem Dorf. Doch plötzlich deuten Spuren in ihrem ererbten Haus darauf, dass ihre Familie mit dem Fall zu tun haben könnte.
Astrid macht sich auf die Suche, und nach und nach kommt sie einem Skandal um medizinische Experimente an Heimkindern im Nachkriegsschweden auf die Spur. Doch die verbrecherischen Aktivitäten fanden damals keineswegs ein Ende. Und je mehr Entdeckungen Astrid in der Vergangenheit macht, desto näher rückt sie den verbrecherischen Experimenten in der Gegenwart – und bringt sich damit selbst in Gefahr.
Ein schwedischer Krimi, wie er sein soll: spannend, interessante und realistische Figuren, aktuelles Thema, gesellschaftskritisch. Tolle Sommer- und Strandlektüre!

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Ventoux

Autor: Bert Wagendorp

Verlag: btb

ISBN: 978-3-442-75475-5

Preis: 19,99 €

Buchtipp von: Stefan Decken (August 2016)

Ventoux

Die diesjährige Tour de France ist seit zwei Wochen vorbei. Und endlich gab es wieder eine Etappe, die auf den berühmt-berüchtigten Mont Ventoux hinaufführte, jenen von allen Radfahrern ob seiner windigen Kargheit und seiner langen Steigungen gefürchteten Berg in den Voralpen. Doch…

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Die diesjährige Tour de France ist seit zwei Wochen vorbei. Und endlich gab es wieder eine Etappe, die auf den berühmt-berüchtigten Mont Ventoux hinaufführte, jenen von allen Radfahrern ob seiner windigen Kargheit und seiner langen Steigungen gefürchteten Berg in den Voralpen. Doch keine Angst, "Ventoux" ist zwar ein Roman, in dem der Radrennsport durchaus eine Rolle spielt, aber sein eigentliches Thema geht weit darüber hinaus:
Bart ist Journalist in Amsterdam, liebt Radrennen und ist fast fünfzig, als seine Jugendfreunde André, Joost und David unerwartet wieder in seinem Leben auftauchen. Und mit ihnen der Sommer des Jahres 1982. Damals, als alle noch in einer kleinen Stadt im Binnenland wohnten und als sie alle in die schöne Laura verliebt waren. Das war ein Sommer der großen Gefühle - und eines tödlichen Unglücks auf dem Mont Ventoux. Die Freunde waren achtzehn, als sie zu fünft die legendäre Etappe der Tour de France hinauffuhren - und zu viert zurückkehrten. Als auf einen Schlag ihre Träume zerplatzten und ihr Leben eine furchtbare Wendung nahm. Und Laura, die mit ihnen in der Provence war, spurlos verschwand.
Fast dreißig Jahre später, im Sommer 2010, will Laura die vier Männer am Ventoux wiedertreffen. Sie will endlich darüber sprechen, was damals wirklich geschah. Und die Freunde folgen ihrer Einladung: die Rennräder auf dem Autodach und jede Menge Fragen auf dem Rücksitz ...

"Ventoux" ist ein großartiges Buch über die Freundschaft zwischen fünf Männern und die Beziehung dieser Männer zu einer Frau, in die alle irgendwie verliebt sind. Oder waren. In den Niederlanden und in Belgien ein Überraschungserfolg, wird es Zeit, dass dieser erste Roman von Bert Wagendorp auch in Deutschland viele Leser findet. Bert Wagendorp ist Kolumnist für die Zeitung 'De Volkskrant'. Zwischen 1989 und 1994 berichtete er als Sportreporter auch von der Tour de France. Quasi als Recherche für diesen Roman hat er - immerhin 60 Jahre alt - zusammen mit seiner Frau den Ventoux auf dem Rennrad bezwungen. Ich glaube ich weiß diese Leistung zu schätzen. Und den Roman natürlich auch!

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