Unsere Empfehlungen

Der Brand

Autor: Daniela Krien

Verlag: Diogenes

ISBN: 978-3-257-07048-4

Preis: 22,00 €

Buchtipp von: Rainer Francke (Februar 2023)

Der Brand

Rahel und Peter sind ein in die Jahre gekommenes Ehepaar, seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie schätzen sich, mögen sich, aber irgendwie hat sich im Lauf der langen Zeit und über dem Erwachsenwerden ihrer zwei Kinder die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Das wird ihnen deutlich, als sie – eigentlich war ein ganz anderer Urlaub geplant- sich für …

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Rahel und Peter sind ein in die Jahre gekommenes Ehepaar, seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie schätzen sich, mögen sich, aber irgendwie hat sich im Lauf der langen Zeit und über dem Erwachsenwerden ihrer zwei Kinder die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet.
Das wird ihnen deutlich, als sie – eigentlich war ein ganz anderer Urlaub geplant- sich für drei Wochen in der Uckermark wiederfinden. Dort muss das Haus einer erkrankten Freundin gehütet werden, samt einer Schar alter Tiere. Die unverhoffte Muße und Stille bringt das Ehepaar dazu, über sich selber nachzudenken: ihn, den Professor an der TU, den ein Shitstorm über eine politische Inkorrektheit fast seine Stelle gekostet hätte; sie, die Psychotherapeutin, die unter dem Desinteresse ihres Mannes an ihr und ihrem eigenen Älterwerden leidet. Vieles kommt hoch in der Sommerhitze und der Abgeschiedenheit auf dem platten Land, viel bislang Unausgesprochenes, Verdrängtes, Verletzungen.
Bis - und das ist das Schöne und Berührende an diesem Roman - die beiden sich neu erfinden, andere Rollen für sich schaffen, die mit der Vergangenheit abschließen und in die Zukunft gerichtet sind.
Ein scharf beobachtender Roman, der seinen Figuren mit distanzierter Sympathie begegnet und sie in eine offene Zukunft entlässt …

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Verschwiegen

Autor: Eva Björg Ægisdóttir

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

ISBN: 978-3-462-00258-4

Preis: 17,00 €

Buchtipp von: Stefan Decken (Februar 2023)

Verschwiegen

Akranes ist eine kleine Stadt unweit der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Hier kennt jeder jeden, das Leben läuft in ruhigen Bahnen. Die Polizei muss sich höchstens mal um betrunkene Bewohner oder Touristen kümmern und Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung ausstellen. Die beschauliche Alltagsroutine wird abrupt unterbrochen, als zwei …

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Akranes ist eine kleine Stadt unweit der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Hier kennt jeder jeden, das Leben läuft in ruhigen Bahnen. Die Polizei muss sich höchstens mal um betrunkene Bewohner oder Touristen kümmern und Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung ausstellen. Die beschauliche Alltagsroutine wird abrupt unterbrochen, als zwei Teenager an einem stürmischen Herbstabend eine unbekannte Tote finden - direkt am Leuchtturm, halb im Wasser liegend.
Polizistin Elma, selbst in Akranes aufgewachsen und nach dem unschönen Ende einer Beziehung in der Hauptstadt an den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt, übernimmt mit ihren Kollegen die Ermittlungen. Und stößt auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit der Toten, dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen. Eine Reihe von weiteren Verbrechen offenbart sich, die die gesamte Gemeinschaft der Kleinstadt erschüttert und auch Elma zwingt, sich mit manchen Dämonen ihrer Kindheit auseinander zu setzen...

Eva Björg Ægisdóttir ist in Akranes geboren und aufgewachsen. Nach einem Soziologiestudium in Trondheim/Norwegen kehrte sie in ihre Heimat zurück. "Verschwiegen" ist ihr erster Krimi, weitere werden folgen, ebenfalls mit Elma als Ermittlerin. Und das ist sehr gut und erweckt Vorfreude, denn "Verschwiegen" ist mal wirklich spannend, voll psychologischer Finesse und punktet zudem mit der (vermutlich großartigen - ich war noch nicht dort!) kargen, regenverhangenen isländischen Kulisse.

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Ganz gewöhnliche Monster

Autor: J.M. Miro

Verlag: Heyne

ISBN: 978-3-453-32232-5

Preis: 24,00 €

Buchtipp von: Anne Simon (Februar 2023)

Ganz gewöhnliche Monster

Nur noch diesen Job zu Ende bringen, und dann nichts wie weg. Das denkt sich Alice Quicke nicht nur einmal. Wenn man nicht weiß, wer gut und wer böse ist und auf wessen Seite man selbst eigentlich arbeitet, dann sind Zweifel vorprogrammiert und ist Vorsicht geboten. USA, 1892: Alice und ihr deutlich erfahrenerer Kollege Mr. Coulton sind beauftragt …

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Nur noch diesen Job zu Ende bringen, und dann nichts wie weg. Das denkt sich Alice Quicke nicht nur einmal. Wenn man nicht weiß, wer gut und wer böse ist und auf wessen Seite man selbst eigentlich arbeitet, dann sind Zweifel vorprogrammiert und ist Vorsicht geboten.
USA, 1892: Alice und ihr deutlich erfahrenerer Kollege Mr. Coulton sind beauftragt nach zwei Kindern zu suchen, um diese ins Cairndale-Institut ins weit entfernte Schottland zu begleiten. Alice weiß wenig über die Auftraggeber und deren Beweggründe. Einzig, dass die Kinder übernatürliche Fähigkeiten haben und sie zu ihrem eigenen Schutz in das abgelegene Anwesen gebracht werden sollen. Coulton scheint mehr zu wissen, hält sich diesbezüglich aber äußerst bedeckt, weshalb Alice im Laufe der Zeit immer wieder Zweifel an der Sinnhaftigkeit ihrer Reise hegt. Und auch wenn die beiden mit allen Wassern gewaschen sind, ist der Auftrag komplizierter und gefährlicher, als sie zunächst geglaubt haben.
Das erste Kind finden sie bald im Süden des Landes. Misshandelt und fälschlicherweise zum Tode verurteilt, fristet Charlie ein menschenunwürdiges Leben in einem Lagerraum. Das Todesurteil wurde schon mehrfach vollstreckt, doch nichts konnte den Jungen umbringen. Klar, dass sie ihn aus seiner Lage befreien und ihn mit nach Schottland nehmen müssen. Als Alice allerdings das zweite Kind aufspürt, machen sich erneut Zweifel an ihrem Auftrag in ihr breit. Um den kleinen Marlowe und seine sogenannten Angehörigen von der Reise nach Schottland zu überzeugen, muss sie schon ihre ganze Überzeugungskunst einsetzen. Denn der Achtjährige gehört zwar einem heruntergekommenen Wanderzirkus an, in dem er und sein Talent, ein wundersam blaues Leuchten, Tag für Tag ausgebeutet und vorgeführt werden. Doch fühlt er sich bei seiner Bezugsperson, einer riesenhaften wie liebevollen Frau sicher und geborgen. Ist es wirklich richtig, ihn seiner gewohnten Umgebung zu entreissen?
Doch Alice hat nicht lange Zeit, ihren Skrupeln nachzuhängen. Denn sie und Coulton sind nicht die einzigen, die von den besonderen Fähigkeiten der Kinder wissen. Mächtige Gegner sind ihnen schon auf den Fersen und setzen alles daran, sich der jungen Talente zu ermächtigen. Bis zum Erreichen des Instituts stehen der Gruppe noch einige Begegnungen mit dunklen Mächten und anderen Monstrositäten bevor. Und kaum haben sie ihr Ziel erreicht, erweist sich auch das Cairndale-Institut als weitere Bewährungsprobe. Denn auch hier ist nicht alles so, wie es scheint.

Ein geheimnisvolles Anwesen, abgelegen von der Zivilisation, eine Ansammlung besonderer Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten, das hat man alles schon mal gehört. Sei es Harry Potter, X-Men oder „Die Insel der besonderen Kinder“ - so gut wie in „Ganz gewöhnliche Monster“ aber wurde es lange nicht erzählt. Passend zum Reisetempo des späten 19. Jahrhunderts - ein nicht unerheblicher Teil der Handlung spielt sich in Zügen und auf Schiffen ab - lässt J.M. Miro der Handlung viel Zeit sich zu entwickeln. Und so können wir uns an vielschichtigen Charakteren und einer weit verzweigten Geschichte erfreuen, in der nicht alles einfach nur gut oder böse ist. Das wirklich Spannende spielt sich in den zahlreichen Schattierungen dazwischen ab. Schön, dass „Ganz gewöhnliche Monster“ mit seinen fast 800 Seiten nur der Auftakt zu einer Trilogie ist und wir das Carindale-institut und seine Bewohner noch länger begleiten dürfen.

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Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen

Autor: Yarrow Townsend

Verlag: Thienemann

ISBN: 978-3-522-18601-8

Preis: 15,00 €

Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (Februar 2023)

Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen

Die zwölfjährige Alva lebt seit dem Tod ihrer Mutter allein in einem heruntergekommenen Holzhäuschen im feuchtkaltem Dörfchen Thorn Creek. Alva hat die besondere Gabe, mit den Pflanzen kommunizieren zu können, sie flüstern ihr zu und verstehen sie auch. In ihrem Garten findet sie fast alles, was man für eine gute Salbe braucht und Sauerampfer, …

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Die zwölfjährige Alva lebt seit dem Tod ihrer Mutter allein in einem heruntergekommenen Holzhäuschen im feuchtkaltem Dörfchen Thorn Creek. Alva hat die besondere Gabe, mit den Pflanzen kommunizieren zu können, sie flüstern ihr zu und verstehen sie auch. In ihrem Garten findet sie fast alles, was man für eine gute Salbe braucht und Sauerampfer, Scharfgabe, Salbei und die anderen dort stehenden Pflanzen soufflieren ihr. Doch viele der Pflanzen in der Gegend haben schwarze Flecken bekommen und auch die Menschen werden nicht von der tödlichen Krankheit verschont. Da der Ortsvorsteher und seine Schiffer behaupten, ihre geliebten Pflanzen seien das Übel des Ganzen, sollen ihre Pflanzen und das Getreide vernichten werden. Das kann Alva natürlich nicht zulassen und sie macht sich daher auf die Suche nach dem wahren Grund der Krankheit. Mit dem Heilpflanzenbuch ihrer Mutter, Alvas wertvollsten Besitz, versteckt sie sich auf einem Handelsboot, um den letzten Spuren ihrer Mutter zu folgen. Doch sie ist nicht die einzige, die sich auf dem Boot versteckt hält und sich auf eine gefährliche Reise begibt. Wohl oder übel müssen sich drei blinde Passagiere zusammenraufen, schließlich haben sie alle das gleiche Ziel.

Alva ist eine eigensinnige, trotzige und doch liebenswerte Heldin. Traumatisiert vom Tod ihrer Mutter, hat sie sich zurückgezogen und weist jegliche Hilfe ab, sie will alles allein bewältigen. Früher glaubten die Dorfbewohner an die Heilkräfte der Natur, jetzt benutzt Alva das Wissen ihrer Mutter nur noch um Tiere zu heilen. So wird auch das Verhältnis Alvas zu den Pflanzen sehr liebevoll beschrieben. Jede Pflanze bekommt ihren eigenen Charakter und in jedem Kapitel vorweg eine kurze Beschreibung ihrer Heilwirkung. Die Autorin vermittelt ganz nebenbei Wissenswertes über Pflanzen, Thorben Kuhlmann unterstreicht das mit wunderschönen Illustrationen.
Neben der fesselnden Abenteuergeschichte beschreibt die Autorin die Auswirkungen der Umweltverschmutzung, greift die Themen Freundschaft und Vertrauen auf und weckt das Interesse für die Natur. Ein rundum gelungenes Kinderbuch. Sensibel geschrieben, schön zu lesen, spannend bis zum Schluss und auch für Erwachsene ein Lesegenuss.

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Koboldkroniken - Sie sind unter uns

Autor: Daniel Bleckmann

Verlag: Oetinger

ISBN: 978-3-7512-0208-4

Preis: 15,00 €

Buchtipp von: Vanessa Bartz (Februar 2023)

Koboldkroniken - Sie sind unter uns

Die Sommerferien sind vorbei und Dario freut sich schon sehr, seinen Freund Lennard wieder zu sehen. Während Dario nämlich zu Hause an seinen Comics zeichnete und an der neuen App „CritterSwitch“ (ein MUSS für alle Fantasy-Nerds) arbeitete, machte Lennard einen Zwangsurlaub im Yoga-Hotel seiner Großeltern. Zwar ist Dario auch ein bisschen …

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Die Sommerferien sind vorbei und Dario freut sich schon sehr, seinen Freund Lennard wieder zu sehen. Während Dario nämlich zu Hause an seinen Comics zeichnete und an der neuen App „CritterSwitch“ (ein MUSS für alle Fantasy-Nerds) arbeitete, machte Lennard einen Zwangsurlaub im Yoga-Hotel seiner Großeltern. Zwar ist Dario auch ein bisschen verärgert, da sich Lennard in den letzten Wochen in den Ferien nicht mehr gemeldet hat, aber trotzdem möchte er die verpasste Zeit mit seinem Freund nachholen. Allerdings wirkt Lennard nach seiner Reise ganz verändert. Er ist auf einmal sportlich und sieht auch so aus, spricht seltsam, vergisst Sachen, trägt ein komisches Hawaiihemd und Gummistiefel. Irgendetwas stimmt nicht. Und auch Lennards große Schwester Clara ist sich sicher, das etwas an Lennard anders ist. Kurze Zeit später wissen sie auch, was es ist. Lennard ist nämlich gar nicht Lennard, sondern ein Kobold. Und was ist mit dem richtigen Lennard? Der befindet sich in einer Art Unterwelt der Fabelwesen. Dario wird schnell klar, dass er seinen besten Freund finden muss. Der Kobold und Clara begleiten ihn und gemeinsam lernen sie eine neue fantastische Welt und viele seltsame Wesen kennen.

Die „Koboldkroniken“ ist ein außergewöhnliches Kinderbuch mit vielen tollen und lustigen Zeichnungen. Das Buch ist für alle, die gerne Comicromane lesen und in fantastische Welten eintauchen. „Sie sind unter uns!“ ist der Auftakt einer neuen Reihe. Altersempfehlung: ab 9 Jahren

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Gangster müssen clever sein

Autor: Kirsten Boie

Verlag: Oetinger

ISBN: 978-3-7512-0003-5

Preis: 15,00 €

Buchtipp von: Rainer Francke (Januar 2023)

Gangster müssen clever sein

Bei der Familie von Jamie-Lees Freundin Fee ist eingebrochen worden. Und das hat sich für die Täter ganz ordentlich gelohnt, denn schließlich ist Fees Familie ziemlich reich. Aber die Ermittlungen der Polizei kommen nicht so recht voran, und so kümmern sich die Freunde Valentin und Mesut, die schon einen anderen Fall erfolgreich gelöst haben, um …

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Bei der Familie von Jamie-Lees Freundin Fee ist eingebrochen worden. Und das hat sich für die Täter ganz ordentlich gelohnt, denn schließlich ist Fees Familie ziemlich reich. Aber die Ermittlungen der Polizei kommen nicht so recht voran, und so kümmern sich die Freunde Valentin und Mesut, die schon einen anderen Fall erfolgreich gelöst haben, um die Sache. Natürlich mit Insiderwissen unterstützt von Jamie-Lee und Fee. Ganz schön bunte Ermittlertruppe: Drei aus einer Hochhaussiedlung, davon einer mit Migrationshintergrund, eine mit einer trockenen Alkoholikermutter, ein Detektiv mit Hund – und eine Milliardärstochter (die natürlich nicht in der Hochhaussiedlung wohnt).
Gemeinsam finden sie so einige Verdächtige und kommen den Tätern wirklich auf die Spur. Doch dass sie in Lebensgefahr geraten würden und nur knapp von Mesuts Polizistenbruder und seiner Kollegin gerettet werden können – damit haben sie nicht gerechnet …
Ein nicht nur für ältere Kinder ab 10 und Jugendliche spannender Krimi. Kirsten Boies unaufdringliche Art, kritisch und komisch zugleich zu sein, macht – wie ihre Sommerby-Geschichten – auch für erwachsene LeserInnen die Mischung aus Spannung und Witz absolut lesenswert.

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Die Konferenz

Autor: Mats Strandberg

Verlag: Fischer TOR

ISBN: 978-3-596-70686-0

Preis: 18,00 €

Buchtipp von: Stefan Decken (Januar 2023)

Die Konferenz

Eine kleine Gruppe von städtischen Angestellten - Raumplaner, Bodenkartografen, Projektleiter, Finanzverwalter - zieht sich in ein abgelegenes Konferenzhotel zurück, um über die endgültigen Pläne für ein Einkaufszentrum zu beraten, dessen Grundsteinlegung für den nächsten Tag geplant ist. Das Projekt ist umstritten, in der Stadt ebenso wie unter …

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Eine kleine Gruppe von städtischen Angestellten - Raumplaner, Bodenkartografen, Projektleiter, Finanzverwalter - zieht sich in ein abgelegenes Konferenzhotel zurück, um über die endgültigen Pläne für ein Einkaufszentrum zu beraten, dessen Grundsteinlegung für den nächsten Tag geplant ist. Das Projekt ist umstritten, in der Stadt ebenso wie unter den Anwesenden. Jonas und seine Vorgesetzte sind fest davon überzeugt, dass das Vorhaben der strukturschwachen Region Wohlstand bringen wird. Nadja hingegen glaubt, dass Jonas alle getäuscht und belogen, absichtlich mit falschen Zahlen gerechnet hat. Annette verabscheut alle ihre Kollegen abgrundtief, seit ihr Freund Frans aus der Abteilung gemobbt wurde. Und Lina ist einfach nur müde und frustriert und hofft, dass der Tag und die folgende Nacht möglichst schnell vorbeigehen werden.
Doch nach und nach kommen lange schwelende Konflikte und Intrigen zum Vorschein, und als die Abenddämmerung hereinbricht gibt es den ersten Toten. Keiner der Tagungsgäste ahnt, dass ihnen die längste und blutigste Nacht ihres Lebens bevorsteht.

Was scheinbar harmlos beginnt, ein Arbeitstreffen unter Kollegen, wird letztlich für alle zur Zerreißprobe. Und wir als Leser sind mittendrin! Aber Vorsicht: Wer sich an diesen Horrorthriller herantraut sollte starke Nerven haben! In seinem schwedischen Heimatland wird Mats Strandberg mit Stephen King verglichen - zurecht. "Die Konferenz" ist extrem spannend, furchterregend und - ja doch - auch blutig. Verdammt guter Stoff für ein oder zwei durchlesene Nächte!

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Tristania

Autor: Marianna Kurtto

Verlag: mareverlag

ISBN: 978-3-86648-656-0

Preis: 24,00 €

Buchtipp von: Anne Simon (Januar 2023)

Tristania

Tristan da Cunha, mitten im Atlantischen Ozean, fast kreisrund und die abgelegenste bewohnte Insel der Welt. Keine hundert Quadratkilometer groß, bietet sie gerade genug Platz für ein paar Häuser, knapp dreihundert Einwohner, eher karge Natur und ein bisschen Vieh. Was das mit den Menschen macht, die hier leben, erzählt Marianna Kurtto in ihrem …

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Tristan da Cunha, mitten im Atlantischen Ozean, fast kreisrund und die abgelegenste bewohnte Insel der Welt. Keine hundert Quadratkilometer groß, bietet sie gerade genug Platz für ein paar Häuser, knapp dreihundert Einwohner, eher karge Natur und ein bisschen Vieh. Was das mit den Menschen macht, die hier leben, erzählt Marianna Kurtto in ihrem Debütroman „Tristania“.
Eine Insel, so weit vom Festland entfernt, dass man am Horizont nichts als Wasser zu sehen bekommt. So weit im Nirgendwo, dass man vom Kommen und Gehen der Schiffe abhängig ist. Und davon, dass die Gezeiten gnädig sind, damit die Seeleute auch anlegen und ihre Fracht abladen können. Dieses Ereignis bietet dann eine sowohl lebensnotwendige als auch sehnsüchtig erhoffte Unterbrechung im eintönigen Alltag der Insulaner. Frische Lebensmittel und Waren berichten von einer anderen, verheißungsvollen Welt. Eine Ahnung, wie weit abgeschieden sie hier leben, bekommt man, wenn Bert seiner Martha einen Schwan verspricht. Doch Martha hat keine Vorstellung davon, wie das Tier aussieht - zum Vergleich bleibt den beiden nur ein Albatros.
Es ist wie überall: die einen finden sich zurecht, die anderen träumen von einem anderen Leben fern der engen Heimat. Nur, dass man hier nicht so einfach weg kommt. Lars schafft es, kehrt Frau, Kind und Insel den Rücken, sucht sein Glück in England. Nur um schließlich zu erkennen, dass das Glück meist nicht da ist, wo man meint. Martha hingegen wartet Tag um Tag, Woche um Woche, darauf dass ein Schiff kommt und sie mitnimmt, raus in die weite Welt. Doch das Schiff kommt nicht und so bleibt Martha. Bis schließlich die Erde bebt, der Vulkan ausbricht und alle die Insel verlassen müssen.
Was „Tristania“ so lesenswert macht ist zum einen die einzigartige Kulisse und zum anderen Kurttos Sprache - präzise und trotzdem poetisch. Bildgewaltig und dennoch nicht überladen schafft sie eine besondere Stimmung, die die Sehnsucht ihrer Protagonisten spürbar und universell nachvollziehbar macht - egal ob auf einer kleinen Insel irgendwo im Nirgendwo oder auf dem Festland.

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